„Italia a Cavallo“ – Reiterroute durch Sizilien


Reiterroute durch Sizilien: Gleich vorweg möchte ich einige Anmerkungen zu den vorgeschlagenen Routen machen:

Erstens hatten wir 2004 weder ein GPS noch Google Maps noch einen lokalen Führer zur Verfügung. Auch der Netzempfang mit Handy war in vielen Gegenden vor allem Süditaliens nicht vorhanden. Wir behalfen uns dahe mit Militärkarten des Istituto Geografico Militare. Schlechte Erfahrungen mit der Beschreibung von Wegstrecken haben wir meistens dann gemacht, wenn wir uns von Einheimischen Distanzen einschätzen ließen – dass ging immer daneben, ist auch schwierig. Ich habe es in meiner Heimat selbst mit geringem Erfolg probiert. Daher führen Sie umbedingt ein GPS Gerät mit sich.

Zum anderen haben wir des öfteren sehr lange Distanzen an einem Tag bewältigt, was ich Ihnen nicht weiterempfehlen möchte. Versuchen Sie mit Ihrer Kraft und der der Pferde hauszuhalten. Wir waren zu dem Zeitpunkt extrem gut trainiert und hatten  von unserem Sponsor aus Brescia sehr ausdauernde argentinische Wildpferde zur Verfügung gestellt bekommen.

Empfehlenswert ist es, die Reise in Süditalien entweder im Frühjahr oder im Herbst zu planen. September kann noch sehr heiss sein, wie auch bei uns, daher versorgen Sie sich und die Tiere immer mit ausreichend Wasser und halten Sie an Wasserstellen an, auch wenn Sie denken, Sie sind noch nicht durstig. Der nächste Brunnen kann dann sehr weit entfernt sein.

Wir haben immer Tratturi (Viehtriebrouten) oder Schotterwege dem Asphalt vorgezogen, in manchen Fällen ist es aber nicht gelungen.

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Etappe 1  – 2- 3 Tagesritt (je nach Training, wir empfehlen die Strecke auf 3 Tage auszudehnen)

Marsala/Strasatti – Balata di Baida

Strecke:                 Wege 70%, Asphalt 30%

Schwierigkeit: mittel, da die Strecke sehr lang ist. Hinweise dürftig.

Tipps für diesen Abschnitt: GPS oder/und Militärkarten und Kompass mitführen. Pausen einlegen. In der heissen Jahreszeit viel Trinken!

Distanz: 75 km

Vom Agriturismo “Samperi” in Strassati (zwischen Marsala und Marzara del Vallo) führt ein Schotterweg Richtung Norden nach Ciavalotto. Am Ortsende biegt man eine Strasse nach links ab und trifft direkt auf die asphaltierte Strasse, die von Marsala nach Salemi führt. Dieser folgt man westwärts, dann biegt die zweite Strasse rechts ab und erreicht über Santa Vernera das Zentrum von Marsala. Hat man den Stadtkern, mit Fußgängerzone durch die Porta Garibaldi wieder verlassen, so hält man sich Richtung Meer, wo man nach kurzer Zeit „Lilibeo“ erreicht. Von dort geht es dann neben dem Meer der Spangula- Strasse entlang in Richtung Norden weiter.

Zuerst kommt man an Villa Genna, einer im Besitz der Stadt Marsala stehenden Residenz vorbei, nach ca. 5 km an den Salinen von Ettore Infersa und der Insel Mozia sowie dem Naturreservat Stagnone. Überall ist das Meer so flach, dass man ausserhalb der Saison durch das Wasser reiten kann. Ein Tipp: am Eingang der Salinen trifft man mit etwas Glück ein echtes sizilianisches Original an: Peppe Genna, er verkauft kleine Skulpturen mit seinen Gedichten.

Nachdem man die Lagune Stagnone passiert hat, gelangt man nach Birgi Vecchi. Von hier biegt man Richtung Osten ab, passiert die Brücke der Schnellstrasse Trapani-Marsala und hält sich dann in Richtung Nord Osten auf einem der Wege, die durch die Weinhügel führen. Nach einigen Kilometern erreicht man einen Teich, von dort führt ein Weg auf einen Hügel und dann entlang der Äcker bis zu einer Weinkellerei.

Von dort aus kommt der Kompass verstärkt zum Einsatz, denn es geht in Richtung Norden und Monte Siggiare querfeldein über Wiesen und Weinhügel. Orientieren kann man sich auch am Fluss Bordino, der nach ca. 8 km in den Ort Mendola führt. Von Mendola führt ein Weg entlang des Bordino unter der Autobahn- und Schnellstrassenbrücke hindurch. Man erreicht die Ortschaften Fulgatore und Baglio Rizzo, von dort aus führt ein Weg zwischen den Weinhügeln nach Villa Coppola und Ballata. Von hier aus führt eine Asphaltstrasse nach Buseto Palizzolo und Baida, dann wiederum ein Viehtriebweg auf den Monte Curcie und von dort sind es noch einige Kilometer nach Castello di Baida und zum Agriturismo „Camillo Finazzo.“

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 Etappe 2 – 1 -2 Tagesritt (je nach Training, wir empfehlen die Strecke auf 2 Tage auszudehnen)

Calata di Baida – Alcamo/Casa Merlo

Strecke:                 Wege 80%, Asphalt 20%

Schwierigkeit: mittel, 900 Höhenmeter sind zu überwinden. Es fehlt weitgehend die Beschilderung.

Tipps für diese Stecke: GPS oder/und Militärkarten und Kompass sind notwendig.

Distanz: 48 km

Vom Agriturismo “Camillo Finazzo” auf einer Anhöhe neben dem Schloss von Baida gelegen, führt eine selten befahrene Asphaltstrasse wenige Kilometer in den Ort Balata di Baida hinab. Von dort geht es bergan, entlang eines Viehtriebweges, genannt trazzera, erreicht man zuerst Pozzo delle Niviere (1042 m) und dann den Monte Inici (1.062 m). Vom Monte Inici führt eine weitere trazzera talwärts zu den Thermen von Segesta. Von dort aus führt ein schmaler, asphaltierter Weg zur Tempelanlage und dem Amphitheater von Segesta.

Nach der Besichtigung der Anlage gelangt man ostwärts nach Stazione di Calatafimi und Stazione di Alcamo. Nach Stazione di Alcamo führt ein Weg unter der Autobahn und Schnellstrasse hindurch. Hält man sich für wenige Kilometer in Richtung Süden erreicht man Contrada di Lumia, ändert die Richtung und kommt südostwärts an Simeti und Contrada di Piraino vorbei nach Casa Merlo und von dort aus erreicht man direkt den Agriturismo „Tenuta Tarantella“.

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Etappe 3 – 1 Tagesritt

Alcamo/Casa Merlo – Godrano

Strecke:                 Wege 50%, Asphalt 50%

Schwierigkeit: mittel, ohne Beschilderung

Tipps für den Abschnitt: Mit GPS oder/und Militärkarten und Kompass ausgerüstet sein.

Distanz: 37 km

Vom Agriturismo “Contrada Tarantola” der Conti Testa führt ein Weg druch die Weinberge des Gutes bis zum Siringano (Fluss oder Rinnsal je nach Saison), den man überquert und sich in Richtung Osten hält. Nach dem Monte Pietroso erreicht man auf einer selten befahrenen Strasse den Ort Camporeale. Das Gebiet nennt sich Valle del Belice, das von einem Erdbeben in den 60iger Jahren erschüttert wurde und wo heute noch einige Bewohner in Containern leben. Hat man Camporeale hinter sich gelassen führt eine Strasse nach Ponte Pernice. Von hier geht es in den Süden bis zur Masseria Pericata, dann Richtung Osten bis Torre dei Fiori und Masseria Palastranga und schliesslich zum Santuario del Rosario und nach Torre Saradino. Von Torre Saradino führt ein Weg nach zur Masseria Castellaccio und dann zum Bivio Lupo. Auf dieser Abzweigung hält man sich leicht südöstlich und erreicht nach wenigen km die Ortschaft Godrano und den Agriturismo „Gorgo del Drago“. Von hier aus sind es ca. 15 km nach Corleone, dem Ort der immer wieder als Filmkulisse diente.

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Etappe 4 – 1- 2 Tagesritt (je nach Training, wir empfehlen die Strecke auf 2 Tage auszudehnen)

Godrano – Caccamo

 Strecke:  Wege 90% , Asphalt 10%

Schwierigkeit: mittel

Tipp für diesen Abschnitt: mit GPS oder/und Militärkarten und Kompass ausgerüstet sein. Flüssigkeit zu sich nehmen.

Distanz: 42 km

Vom Agriturismo “Gorgo del Drago” führt ein Weg durch den unteren Teil von Godrano. Richtung Osten erreicht man über zuerst über einen Schotterweg, der druch Felder und über Hügel führt, dann auf eine asphaltierte Strasse den Westteil des Ortes Villafrati. Vom Friedhof führt ein Weg, eine sogenannte mulattiera, zu der „Serre“, dann nach Ciminna (Villafrati –Ciminna ca. 10 km).

Von Ciminna führt ein Weg in Richtung Osten, man erreicht eine Brücke Ponte Marrana und hält sich immer in Richtung Osten bis man zum Gehöft Case Barone kommt. Von dort reitet man richtung Nord Osten und erreicht den Staussee dia Rosamarina, man reitet am Ostufer Richtung Norden, bis man den Ort Caccamo auf einem Felsen über dem See sieht. Mehrere Wege führen nach Caccamo, man sollte den ersten oder zweiten nehmen. Man trifft direkt auf die Provinzstrasse 117 in Richtung Valle del Torto und Montemaggionre Belsito. Nach 5 km erreicht man den Agriturismo „Cascina di Madi“.

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Etappe 5 – 1 Tagesritt

Caccamo – Collesano 

Strecke:                 Wege 90% , Asphalt 10%

Schwierigkeit: mittel, ohne Beschilderung

Tipp für diesen Abschnitt

Tipp für diesen Abschnitt: mit GPS oder/und Militärkarten und Kompass ausgerüstet sein. Trinken, Wasser mitführen, auch die Pferde mit ausreichend Wasser versorgen. 

Distanz: 33 km

Vom Agriturismo “Cascina di Madi” führt ein Weg Richtung Osten durch die Hügellandschaft, man muss durch mehrere Weiden, vorbei man alle Zäune öffnen kann, sie aber dann wieder verlässlich schließen sollte. Nach ca. 5 km erreicht man einen Viehweg, der zuerst zum Fluss Torto und dann zum Bahnhof von Montemaggiore -Belsito führt. Von hier weg sollte man immer den Gleisen in Richtung Norden folgen – es gibt immer wieder Wege, die direkt neben Fluss und Bahn verlaufen. Erreicht man den Bahnhof Sciara erfolgt ein Richtungswechsel nach Osten bis man in Cerda ankommt. Am nördlichen Ortsausgang findet man einen Schotterweg, der nach Osten führt. Nach einigen km kreuzt man eine Strasse, aber man bleibt immer in Richtung Osten, passiert die Unterführung der Autobahn und erreicht den Fluss Fiume Grande Imera. Richtungswechsel nach Norden, immer dem Imera entlang bis zum Gut Fattoria Garbinogara, das ist fast schon in Buonfornello, man sieht die Stadt von weitem. Beim Gut angelangt, richtet man sich neuerlich nach Osten, muss sich für wenige km die Wege suchen bis man über Carpenelli nach Case Pozzetti kommt. Von dort führt ein Weg Richtung Norden direkt nach Lascari und zum Agriturismo „Arione“.

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Etappe 6 – 2 Tagesritt

Lascari – Petralia sottana

Strecke:                 Wege 90% , Asphalt 10%

Schwierigkeit: hoch, Höhenunterschied von 1000 m

Tipp für den Abschnitt: mit Karte und Kompass ausgerüstet sein

Distanz: 53 km

Vom Agriturismo “Arione” führt die Strasse 103 in Richtung Collesano. Nach ca. 3 km Asphalt, biegt man links in einen Weg. Der führt ca. 8 km steil bergan nach Gratteri, man muss auf der Strecke immer wieder absteigen und die Pferde führen. Am Ortseingang von Gratteri, eine Kurve unter der Viehtränke führt ein Weg steil bergan in Richtung Bizzo Dipilo. Man folgt diesem Weg immer weiter bis zu einer Weggabelung. Links ist ein Wassertank und rechts ein Gatter, dieses öffnet man und folgt dem Weg dahinter, der nach Bivio Munciaratti zur Forstverwaltung führt. Dort sollte man sich melden, am besten über die Parkverwaltung https://www.parcodellemadonie.it/. Denn der weitere Weg nach Petralia Sottana ist immer wieder durch Gatter versperrt und die Forstverwaltung ist im Besitz der Schlüssel.

Von Bivio Munciarratti führt ein Weg nach Piano Zucchi, dann nach Piano Battaglia, Portella Mandarini und schließlich nach Petralia Sottana. Übernachtungsmöglichkeiten: https://www.monacodimezzo.com oder Agriturismo „CASALE SALACI“ Petralia Soprana (PA)

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Etappe 7 – 1 Tagesritt

Petralia sottana – Nicosia

Strecke:                 Wege 80% , Asphalt 20%

Schwierigkeit: mittel

Tipp für den Abschnitt: GPS, Trinken

Distanz: 33 km

Von Petralia Sottana führt eine Strasse nach Petralia Soprana. Von dort orientiert man sich nordwärts bis Santa Lucia, dann ostwärts und erreicht so Case Peri und Tre Fontante. Für ein kurzes Stück geht es Richtung Norden,denn man umgeht das Gut Contrada Cozzarelli im 180 Grad Winkel und kommt vom Norden her nach von Gangi. Nachdem man den Ort passiert hat reitet man Richtung Süden und erreicht Santo Spirito, dann Richtung Nord Osten und kommt zuerst an Case Comunella vorbei und dann am Fluss Sperlinga. Von dort sind es nur noch wenige km bis zur Ortschaft Sperlinga. Bevor man Sperlinga erreicht führt ein Weg beim Gut Contrada Sant’ Ippolito Richtung Osten und so erreicht man Nicosia ebenfalls vom Norden her. Am besten man reitet ein Stück Strasse, nämlich die SS120 in Richtung Cerami. Man passiert die Tankstelle TAMOIL und kommt an den Case San Marco und der Contrada Sant’Andrea vorbei. Nach etwa 2 km erreicht man den Agriturismo „Mercadante“.

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Etappe 8 – 1 Tagesritt

Nicosia – Troina

Strecke:                 Wege 70% , Asphalt 30%

Schwierigkeit: gering

Tipp für den Abschnitt: Eine Karte ist nützlich.

Distanz: 32 km

Auf der Strasse, die am Agriturismo “Mercadante” vorbeiführt, biegt man nach links in Richtung Süd Osten ab. Nach ca. 3 km erreicht man ein Zedernwäldchen, kurz zuvor trifft man links auf einen alten Viehtriebweg. Dieser Weg führt zwischen dem Monte della Femmina Morta und der Serra di Falco nach Cerami. Am Ortsende von Cerami gabelt sich der Weg, man reitet den etwas tiefer gelegenen, rechten Weg weiter, den eine Viehtränke säumt. Nach einigen km kommt man zum Fluss Cerami und dann ostwärts an Portella di Nicosia vorbei. In einiger Entfernung sieht man auf einem Hügel bereits die Ortschaft Troina, wo man im Agriturismo „Le Querce di Cota“ übernachten kann. 

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Etappe 9 – 1 Tagesritt

Troina – Randazzo

Strecke:                 Wege 70% , Asphalt 30%

Schwierigkeit: mittel

Tipp für den Abschnitt: orientieren Sie sich mit Karte und Kompass.

Distanz: 45 km

Von Troina führen mehrere Wege in Richtung Nordosten. Man trifft auf jeden Fall auf den Fluss Troina, den man von da an ostwärts folgt. Man kommt am Gut Contrada Paccione und bei Case Carabbia vorbei und erreicht nach ca. 10 km Case Serravalle im Südosten von Cesarò. Hier mündet der Troina in den Fluss Simeto, den man in Richtung Norden und dann nach Osten folgt. Man erreicht Case Vigne und bald darauf die Abtei Santa Maria Maniace. Von hier aus empfiehlt es sich, die letzten 12 km entlang der SS 120, sie ist kaum befahren, nach Randazzo und zum Agriturismo „Antica Vigna“ zu reiten.

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Etappe 10 – 1 Tagesritt

Randazzo – Rovitello

Strecke: 90% Wege, 10 % Asphalt

Schwierigkeit: gering

Tipp für den Abschnitt: sehen Sie sich auf jeden Fall die Schluchten des Alcantarra an.

 Distanz: 19 km

Vom Agriturismo “Antica Vigna”/Vallebruna führt ein Weg im Norden um Randazzo. Dabei kreuzt man die SS116 und erreicht schließlich den Fluss Alcantara. Reitet man immer am nördlichen Flussufer entlang, so kommt man nach Mojo Alcantara und überquert den Fluss bei Castiglione di Sicilia. Von Castiglione führt eine asphaltierte Strasse 4 km in Richtung Westen, bis nach Rovitello und zum Agriturismo „San Marco“.

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 Etappe 11

Rovitello – Calatabiano

 Strecke: Wege 70 %, Asphalt 30%

Schwierigkeit: gering

Tipp für diesen Abschnitt: GPS

Distanz: 19 km 

Vom Agriturismo „San Marco“ in Rovitello führt eine Strasse zwischen Steinmauern in Richtung Osten nach Lingua Glossa. Von hier führte ein Weg nach Stazione di Terre Morte und nach Piedi Etneo bis nach Calatabiano. Man durchquert Calatabiano in Richtung Taormina und findet die Auffahrt zum Agriturismo „Galimi“ am Ortsausgang gegenüber einer Tankstelle.


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